Mephistopheles teil kraft böse gute schafft

Was meint Mephistopheles bzw. Goethe mit dieser Aussage? Kann man darin eine Rechtfertigung für alle Übeltäter dieser Welt sehen?

4 Antworten zur Frage

Bewertung: 3 von 10 mit 1626 Stimmen

Videos zum Thema
YouTube Videos

Mephistopheles: Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

Nein, kann man nicht.
Was war gut an dem, was Hitler, Stalin, Mao, Pol Pot, Charles Manson,. getan haben?
Als Verkörperung des Teufels liegt es in der Natur des Mephisto, stets das Böse zu wollen. Wie ist es dann möglich, dass er dennoch «stets das Gute schafft»?
Dieses Zitat ist eines der vielen Belege dafür, dass Goethe dialektisch gedacht hat. Ein Jahr vor der Veröffentlichung des Faust I im Jahre 1808 war Hegels Phänomenologie des Geistes erschienen, das wohl bedeutendste dialektische Meisterwerk aller Zeiten. Goethe wird ein maßgeblicher Anteil an der Ernennung Hegels zum Professor für Philosophie zugeschrieben, so dass er dessen Phänomenologie gründlich studiert haben dürfte, noch bevor er den ersten Teil des Faust fertigstellte.
Hegels Phänomenologie war darauf angelegt zu zeigen, dass der dialektische Dreischritt von These > Antithese > Synthese nicht bloß ein logischer Begriff sei, sondern das universelle Prinzip, nach der die Weltgeschichte verläuft. Dieses Prinzip wirkt stets nach gleichem Muster:
Zunächst tritt eine neue Idee oder Lebensform in ihrer Unmittelbarkeit auf. Um wirklich zu werden, muss sie sich mit der bestehenden Wirklichkeit, die naturgemäß eine andere ist, auseinandersetzen. Dabei bleibt ein Teil von ihr aufbewahrt , ein Teil geht verloren und im Ringen miteinander werden beide Wirklichkeiten schließlich auf eine höhere Ebene gehoben. So bewegt sich die Geschichte von Fortschritt zu Fortschritt, wobei bei jedem neuen Fortschritt bereits sein Nachfolger in Lauerstellung liegt.
Diese einleitenden Worte waren notwendig, da sich das vorliegende Faust-Zitat nur dem dialektischen Denken erschließen kann.
Als Inkarnation des Bösen ist Mephisto bloß dessen manifestierter Teil. Er arbeitet im Auftrag der Urkraft des Bösen, die selbst nicht in Erscheinung tritt, jedoch alle Erscheinungen des Bösen inszeniert. In seiner Unmittelbarkeit ist das Böse zunächst nur eine Idee, das heißt, der reine böse Wille. Um wirklich werden zu können, muss es sich seinem Gegenteil in der Welt stellen. So kommt es zum Kampf zwischen Gut und Böse. Dadurch verhindert das Böse zwar die Existenz des Guten in seiner reinen Form, doch damit ist nicht wirklich etwas gewonnen. Im Gegenteil: In seiner reinen Form wäre das Gute nämlich - ebenso wie das Böse - eine bloße Idee ohne Wirklichkeit. Konsequent zu Ende gedacht bedeutet dies: Das Böse ist der Nährboden des Guten. Ohne die Kraft der Negativität könnte nichts Gutes wachsen.
Dadurch dass das Böse dem Guten in der Welt entgegentritt, erreicht es also das Gegenteil dessen, was sein ursprünglicher Wille war. Es ermöglicht dem Guten überhaupt erst, in der Welt Fuß zu fassen. Aus der bloßen Idee des Guten wird das wirklich Gute somit durch die Intervention des Bösen. Das mag paradox klingen, ist aber nach dialektischem Verständnis vollkommen logisch. Mephisto verkörpert tatsächlich die Kraft, die – weil sie das Böse will – das Gute schafft.
Aus diesen Überlegungen ergibt sich eine vielleicht noch verblüffendere Implikation. Es müsste nämlich auch der Umkehrschluss gelten:
Ich bin ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Gute will und stets das Böse schafft.
Wer nicht gerade ein Mainstream-Denker ist, wird einräumen, dass das größte Unheil in der Menschheitsgeschichte von denen angerichtet wurde, die das absolut Gute auf ihre Fahnen geschrieben haben. Die gefährlichsten Verbrecher waren stets die, die davon überzeugt waren, das Gute zu verkörpern, besonders die, die glaubten, eine göttliche Mission zu erfüllen. Das Göttliche aber - und das ist eine weitere logische Konsequenz der Dialektik – muss jenseits von Gut und Böse sein. Denn wäre es nur ein Teil der allmächtigen Kraft, dann wäre es nicht das Allmächtige.
Quelle:
Zitat von Johann Wolfgang von Goethe mit Interpretation und Quellenangabe | Zitate * Aphorismen * Lebensweisheiten
Oder andersrum: Gut gedacht ist nicht gut gemacht.
Der Weg zu Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen.
in der hölle ist der teufel der gute.
mephisto kleidet seine berühmte selbstdarstellung in einen höchst missverständlichen paradoxen satz.
um fausts argwohn zu beschwichtigen,scheint er sich hier zunächst der sprachregrlung des prologs ANZUPASSEN-ALS MÜSSE er bei böser absicht stets doch das gute bewirken.
aber wenn faust die auflösung seines rätselworts verlangt,beendet er diesen versuch einer dialektischen aufhebung des bösen
unverstellt beschreibt er sich so,wie er selber sich versteht
er hat die wortbedeutung hier in seinem sinne umgekehrt u.den begriff-das gute- also mephistolisch besetzt.
nichts nehmen einen die Menschen mehr übel
als Gedanken deren Inhalt sie nicht habhaft werden können.
Und gerade dieses habhaft werden ,
welch perfides Spiel ,
Mephisto lügt nicht,
das ist sein Genie.
Das Lügen überlässt er den Menschen.
Er verwendet halt nicht alles was nötig wäre.
Er spart das aus was ihm selbst fehlt.
Denn er baut ,
soviel ist gewiss,
nur an Dingen,
von denen wir Glauben, das es möglich ist
ihnen habhaft zu werden.
und doch verät er sich ,
Nicht als Lügner
Sondern vielmehr als die Wahrheit sprechende Lüge
Er verät sich an seiner unfassbaren Expansion
Es ist ein zugrunde gehender Geist,
der am meisten nach Aufmerksamkeit schreit,
Ein Angstzustand will Achtung.
Ein Urvertrauen genießt sich.
Er beherrscht die inszenierte Freiheit
Natürlich nicht Freiheit
Nur dessen Inszenierung
Ablenkungen
Die helfen
Ketten mit Schmuck zu verwechseln
Denn wie könnte man von den Zwängen reden
Bei solchen inszenierungen
Wie kann man den Freiheit finden
wenn man die Ketten nicht erkennt
Die pathokratischen spiele sind eröffnet
Seit machtgedenken
Die Welt erblüht an Gewissenlosigkeit
Die Erde wartet bis der Mensch vom Spiel zum leben wechselt
Ich Hör sie sagen, " das leben ist ein Spiel "
Das ist die Lehre des mephistoles
Das leben ist ein Spiel , die Technik der Illusion.
Begriffe verschleiern
Das hat der Mensch von ihm gelernt
Die Wahrheit in der Lüge leben
Und so geht's : so zeigt sich Mephistos geist im Menschen
Ganz einfach: wenn Mensch unmenschliches vorhat , dann verändert er seinen Namen , aus Mensch wird ein spezialistentum , und darin lebt er seine neue Wahrheit. Darin besticht er mit Scharfsinn und nährt die Illusion des neuen Begriffs, der immer weiter weg vom menschen lenkt. So wie der beste Soldat die meisten Menschen tötet, was für den besten Menschen undenkbar wäre.
So lebt die Wahrheit in der lüge.
die Welt in der Welt
Sprachspiele mit erfundenen regeln
Denn was hilft es uns die größte Wahrheit zu leben
Wenn wir nicht darauf achten auf welchen Boden wir stehen.
Was die falsche Existenz füttert das nährt auch das falsche ich
So ist das leben kein Spiel mehr, vielmehr
Eine zeit der Prüfung
Wir entscheiden was wir nach außen holen
Das gute oder das böse
Wir entscheiden wer wir sind.
Und wir Künstler , Menschen
Wo stehen wir mit all unseren Fähigkeiten?
Wir tun uns so schwer , in einer Welt wo es normal ist sich über seine Fähigkeiten zu definieren, und gleichzeitig ein System geschaffen wurde das im Grunde nur darauf aus ist sich unserer Fähigkeiten zu bedienen als wären wir keine Menschen.
Das wird wohl im Film sein.
Da erschießt jemanden einen Bösewicht, was ja an sich eine Untat ist. Aber er hat damit für den Rest der Welt was Gutes getan.


zitate
Latein Zitat: pro patria est dum ludere videmur. Von wem stammt das Zitat, wer benutzt, benützte …

PRO PATRIA EST DUM LUDERE VIDEMUR: Für das Vaterland ist , wenn wir zu spielen scheinen. Wahlspruch? Die Übersetzung


goethe
Wer war Johann Wolfgang von Goethe

- org/Goethe-Sturm%20und%20Drang-F.Brion.pdf -> Seite 1 http://luimartin.altervista.org/Goethe%20-klassische%20Periode.pdf -> Seite 1 Wie ich sehe, öffnen -


faust
Welche sind eure Meinung nach die wichtigsten Szenen in Faust I?

- Der Prolog. Er drückt genau das aus, was die Figur des Faust ausmacht - dieses ständige Suchen nach dem, "was die Welt, -