Frage schillers kabale liebe
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Frage zu Schillers Kabale und Liebe: Warum verlässt Lady Milford das Land?
Lady Milford muss im Dialog mit dem von ihr geliebten Helden von Walter erkennen, dass dieser eine Bürgerliche liebt, eben Luise Millerin, Tochter des Hofmusikus. Luise will zwar auf den Sohn des skrupellosen Präsidenten verzichten, weil ihr klar ist, dass der Mann für sie unerreichbar bleibt, während er die Standesgrenzen "überspringen" will.Aber die Milford will weder länger Mätresse des Fürsten bleiben, noch sich an Luise oder von Walter in einer Intrige/ Kabale, die am Hof alltäglich zu sein scheint, rächen.
Sie verschenkt sogar die kostbaren Juwelen dem Kammerdiener, damit der mit dem Erlös seine zwangsrekrutierten beiden Söhne wieder freikaufen kann. Fürsten verkauften gerne ihre Landeskinder als Soldaten nach Amerika, um die Staatsfinanzen aufzubessern oder die üblichen Mätressen zu finanzieren.
(Man schiffte z.B. in Kassel ein; deshalb gab es die Redewendung: "Ab nach Kassel!") - - - Die Milford zeigt also jene moralische Größe, die am Hof selten geworden scheint, und kehrt mittellos in ihre englische Heimat zurück.
Sie e r h ä l t nicht, sondern schreibt dem Herzog einen Abschiedsbrief, den der Hofmarschall dem Fürsten übergeben soll: ".Schenken Sie die Liebe, die ich Ihnen nicht merh erwidern kann, Ihrem weinenden Lande und lernen von einer britischen Fürstin Erbarmen gegen Ihr teutsches Volk. In einer Stunde bin ich über der Grenze. Johanna Norfolk.
Heißt Lady Milford also Johanne Norfolk?
Lies mal, was die Lady im 2. Akt, 3.Szene zu Ferdinand sagt:
"Ich bin fürstlichen Geblüts - aus der unglücklichen Thomas Norfolks Geschlechte, der für die schottische Maria ein Opfer war, - Mein Vater, des Königs oberster Kämmerer, wurde bezüchtigt, in verräterischem Benehmen mit Frankreich zu stehen, durch einen Spruch der Parlamente verdammt und enthauptet. - Alle unsere Güter fielen der Krone zu. Wir selbst wurden des Landes verwiesen. Meine Mutter starb am Tage der Hinrichtung. Ich - ein vierzehnjähriges Mädchen - flohe nach Teutschland mit meiner Wärterin - einem Kästchen Juwelen - und diesem Familienkreuz. Sechs Jahre waren schon hingeweint.Krank - ohne Namen - ohne Schutz und Vermögen - eine ausländische Waise kam ich nach Hamburg. Der Herzog sah mich. lag zu meinen Füßen und schwur, daß er mich liebe. Meine Herz brannte nach einem Herzen - Ich sank an das seine. (Also: ihr "Mädchenname".
1. Wieso hat sie ihren Namen geändert?
2. Herzog = Fürst dem der Präsident von Walter dient?
3. Warum würde Präsident von Walter an Einfluss gewinnen wenn er seinen Sohne mit der Mätresse verheiratet?
1. Der englische Mädchenname war ja nicht gerade ein Aushängeschild.
2. ja
3. Die Mätressen hatten z. T. auch deutlich politischen Einfluss auf ihren "Sponsor", den Landesfürsten, wenn sie intelligent, gebildet und geschickt waren, nicht nur als "Nebenfrau" im Bett. Durch die geplante Heirat erhofft sich der Präsident einen engeren Draht zum Chef; das nennt man heute Vitamin B = Beziehungen. nutzen.
Gerne - aber lies mal das Stück als "Bürgerliches Trauerspiel" ganz in Ruhe; noch besser ist natürlich eine Videoaufzeichnung. Besser als jede "Seifenoper" heute.
Kommt am 05.11.09 auf "Arte", Inszenierung 2009 vom Schauspielhaus Düsseldorf ; davor gibt es ein gute Schiller-Biographie
Gern, aber nachdem ich die moderne Inszenierung gesehen habe, die mich in vielen Punkten nicht überzeugt hat, wäre es besser, du besorgst dir eine herkömmlichere, in der das deutsche Zeitkolorit bzw. der Geschichtshintergrund des 18. Jhdts. angemessener berücksichtigt wird. Der Soldatenhandel wurde in der Düssseldorfer Regie ganz ausgeklammert und die Aufspaltung des Bösewichts "Wurm" auf zwei Personen, die wie Figuren aus dem absurden Theater agierten mit Slapstick- und Komödienelementen, fand ich völlig daneben.- Nun denn, Schiller steht das durch
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Frage zu Schillers "Kabale und Liebe
Durch die Verschwendungssucht der Fürsten werden die sehr ausbebeutet und müssen hohe Abgaben leisten.
Außerdem werden sie zum Militärdienst gezwungen und verkauft.